Die Zukunft im Blick: Berufs- & Studienorientierung (BSO) an der IGS Kelsterbach
Das kompetente Team für die Berufs- & Studienorientierung
In Anika Soytürk und Reiner Finger finden Jugendliche aus Kelsterbach fachkundige Ansprechpartner in Sachen Schul- und Berufsausbildung, die auf eine Vielzahl erfolgreicher Vermittlungen zurückblicken können.
Wegen der Fülle der Möglichkeiten ist eine Entscheidung für den weiteren Bildungsweg nach dem Schulabschluss oft kompliziert. Viele Schülerinnen und Schüler haben noch keine konkrete Vorstellung, was sie nach der Schulzeit erwartet oder sie wissen nicht genau, welche Möglichkeiten für sie besonders aussichtsreich sind. Deshalb wurde vom Magistrat der Stadt Kelsterbach an der IGS Kelsterbach vor drei Jahren die Projektstelle für die Berufsorientierung geschaffen. Hier steht die individuelle Beratung der Jugendlichen und ihrer Eltern im Vordergrund. Die wichtigsten Ziele dabei sind, konkrete Vorstellungen über die berufliche Zukunft zu entwickeln, das Selbstvertrauen und die Reife der Schülerinnen und Schüler zu fördern und für möglichst alle Jugendlichen aus der Fülle von Angeboten eine passende Ausbildung oder weiterführende Schule zu wählen. Wegen der überaus positiven Resonanz und der guten Erfolge des Projekts wurde die Laufzeit um drei Jahre verlängert und Frau Soytürk aufgrund ihrer Qualifikationen als Projektleiterin ausgewählt.
An der IGS ist sie keine Unbekannte: Zuvor war sie drei Jahre als Lehrerin tätig, sie kennt die Kelsterbacher Schülerschaft und ihre Kollegen gut. Nun liegt ihr Schwerpunkt nicht mehr auf dem Unterrichten, sondern sie unterstützt Jugendliche in Absprache mit den Klassenlehrkräften bei der Suche nach Ausbildungsbetrieben, hilft bei Bewerbungsschreiben und bei der Vorbereitung von Vorstellungsgesprächen. Außerdem steht sie in Kontakt mit Arbeitgebern in und um Kelsterbach, knüpft neue Kontakte und vereinbart Kooperationen. Hierbei kann Frau Soytürk an ihre Erfahrungen aus der freien Wirtschaft anknüpfen: Vor der Geburt Ihrer zwei Kinder arbeitete sie im Marketing der Firma Yahoo! in München.
Für Ende Februar hat sie bereits den Besuch einer Berufsmesse in Frankfurt mit Jugendlichen aus den 9. und 10. Klassen vorgesehen, die noch einen Ausbildungsplatz suchen. Für den Jahrgang 8 steht im April ein zweiwöchiges Praktikum an, außerdem organisiert sie für den geplanten Projekttag im März Betriebsbesichtigungen.
Die Klassenlehrkräfte begrüßen es sehr, dass das Team für die Berufsorientierung nun wieder komplett ist, denn sie wissen um den Stellenwert der individuellen Beratung im Berufsorientierungsprozess. Zwischen den Unterrichtsstunden bleibt ihnen aber keinesfalls genügend Zeit, sich um alle Schülerinnen und Schüler intensiv genug zu kümmern. Jetzt sind die Rahmenbedingungen wieder gesichert, damit die IGS Kelsterbach ihre Beurteilung als Hessens beste Schule im Hinblick auf die Berufs- und Studienorientierung verteidigt.
- Regelmäßiges Angebot von Arbeitsgemeinschaften aus den Bereichen Technik, Pädagogik, Sozio-Ökonomie und Computerkurse neben musischen und sportlichen Angeboten
- Durchführung von Projekten in den Bereichen Technik, Dienstleistung, kaufmännischer Bereich, z.B. Schulshop; Herstellung von Uhren für die Klassenräume nach eigenen Entwürfen; Catering bei schulischen Veranstaltungen; Erstellung von Video-Aufnahmen; Bühnenbild und -technik bei den jährlichen Theateraufführungen
- Soziales Lernen im Klassenverband zum Training von Schlüsselkompetenzen
- Intensive Zusammenarbeit mit den Eltern: regelmäßige Informationsveranstaltungen in den Jahrgängen sowie individuelle Beratung durch Klassenlehrkräfte, die Schulsozialarbeit und den Jobcoach
- Individuelle Begleitung und Betreuung von Jugendlichen durch die Schulsozialarbeit und die Projektleitung zur Förderung der Berufsreife (Jobcoach)
- Regelmäßige Teilnahme am Aktionstag „Girls`Day & Neue Wege für Jungs“
- Kooperation mit lokal ansässigen, weltweit operierenden Unternehmen (Fraport, Schenker, provadis)) Bewerbertrainings, Vermittlung von Jahrespraktika, Ausbildungsstellen
- Arbeitsgruppe der IGS "Schülerpaten" als Hilfe für einzelne SchülerInnen zur Kompensation individueller / familiärer Benachteiligung
- Zusammenstellung, Pflege und Nutzung eines schuleigenen Datenpools mit Praktikums- und Ausbildungsplätzen
- Mitarbeit im Projekt OloV des Landes Hessen
- Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit, regelmäßige Sprechstunden in der Schule
- Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Schule und Wirtschaft bei der Bereitstellung von Praktikums- und Ausbildungsplätzen
- Zusammenarbeit mit dem Beratungs- und Förderzentrum BFZ der Stadt Kelsterbach zur Unterstützung von schwer vermittelbaren SchülerInnen
- Kooperationsverträge mit der IHK und der HWK
- IHK Zukunftswerkstatt ab Schuljahr 2013-2014
- Angebote von handwerklich orientierten Herbstcamps in den Herbstferien
- Durchführung von schulbezogenen Osterferiencamps zur Vorbereitung auf Abschlussarbeiten bzw. Verbesserung der Noten
- Vermittlung von Plätzen für freiwillige Ferienpraktika
5. und 6. Schuljahr
- „Soziales Lernen“ als Unterrichtsfach
- Arbeit mit Technik-Baukästen in der AG „Wir bauen Roboter“
7. Schuljahr
- Im Wahlpflichtunterricht: Fächer Arbeitslehre und Polytechnik
- Arbeitsgemeinschaften aus den Bereichen Technik und Sozio-Ökonomie zusätzlich zu kulturellen und sportlichen Angeboten
- „Talente-Parcours“ zum Einstieg in das Thema Berufs- und Studienorientierung am Beispiel von Aufgaben aus verschiedenen Berufsfeldern
8. Schuljahr
- 2-stündiger Pflichtunterricht im Fach Berufs- und Studienorientierung zur Vorbereitung des Betriebspraktikums, betreut von der Klassenlehrkraft in Zusammenarbeit mit der Schulsozialarbeit und dem „Jobcoach
- Durchführung von festen Projekttagen im Jahresplan mit dem Schwerpunkt Berufsorientierung (1. Azubis stellen ihre Berufe vor; 2. Bewerbertraining)
- jahrgangsweite Durchführung von Kompetenzfeststellungstests (hamet 2, geva A, geva B) zur Ermittlung von besonderen Begabungen und beruflicher Eignung, Erstellung eines Kompetenzprofils; Auswertung in Form von individuellen Perspektivengesprächen mit Personalverantwortlichen kooperierender Firmen.
- Zusammenarbeit mit dem Berufsbildungswerk Karben für SchülerInnen mit besonderem Förderbedarf (BOP)
- Arbeit mit der Berufswegeplanungsmappe des Kreises Groß-Gerau und dem Berufswahlpass
- Kooperation mit dem Fachbereich "Jugend und Schule" der Beratungsstellen Ausbildung und Arbeit des Kreises Groß-Gerau
- Besuche beim Berufsinformationszentrum der Arbeitsagentur "BIZ" und "BIZ mobil"
- Besuch von Berufsbildungsmessen in der Region mit ausführlicher Vor- und Nachbereitung
- Besuch der schulinternen Ausstellung "Einblicke in die Arbeitswelt - Ausstellung von Schülern für Schüler" mit Präsentationen aus dem 2. Betriebspraktikum im 9. Schuljahr zur Information, Motivation und Vorbereitung auf das eigene erste Praktikum
- Informationsveranstaltungen für Eltern und Schüler über Ausbildungsgänge, Abschlussvoraussetzungen und zentrale Prüfungen
- Unterstützung von SchülerInnen durch die Schulsozialarbeit bei der Suche nach einem geeigneten Praktikumsplatz und bei der Bewerbung
- Durchführung und Nachbereitung des 1. zweiwöchigen Betriebspraktikums am Ende des Schuljahres (Der Meldebogen zum Praktikum befindet sich im Download-Bereich)
9. Schuljahr
- 1-stündiger Berufs- und Studienorientierungs-Unterricht; Suche nach dem Praktikumsplatz und Betreuung der SchülerInnen durch die Schulsozialarbeit bzw. den Jobcoach in Kooperation mit den Lehrkräften
- In schwierigen Fällen intensive individuelle Betreuung durch die Schulsozialarbeit und ehrenamtlicher Helfer („Schülerpaten“)
- Vorbereitung und Durchführung des 2. zweiwöchigen Betriebspraktikums (Der Meldebogen zum Praktikum befindet sich im Download-Bereich)
- Nachbereitung des 2. Betriebspraktikums in Form der Erstellung einer Präsentation für die 8. Klassen (Ausstellung "Einblicke in die Arbeitswelt". s.o.)
- Regelmäßige Sprechtage mit dem Berufsberater der Arbeitsagentur in der Schule
- Durchführung von Bewerbertrainings mit außerschulischen Kooperationspartnern und anderen Anbietern, z.B. Fraport, Krankenkassen, Jugendberufshilfe, KAB (Katholische Arbeiterbewegung) oder Kolpingverein
- Individuelle Perspektivengespräche am runden Tisch mit SchülerIn, Eltern, Klassenlehrkraft, Berufsberatung, Schulsozialarbeit / Jobcoach und Schulleitung für SchülerInnen mit unsicherem Schulabschluss bzw. unklarer Perspektive nach der Schule
- Informationsveranstaltungen für SchülerInnen und Eltern über weiterführende schulische Ausbildungsgänge (zweijährige Berufsfachschule, Assistentenberufe)
- Hospitationen an weiterführenden Schulen (Berufsschulzentrum, Fachoberschule, Fremdsprachensekretariat)
10. Schuljahr
- Regelmäßige Sprechtage in der Schule mit dem Berufsberater der Arbeitsagentur als Beratungstermin für SchülerInnen
- Unterstützung bei der Ausbildungsplatzsuche und bei Bewerbungen
- Betriebsbesichtigungen
- Besuch von Ausbildungsmessen in der Region
- Hospitationen an weiterführenden Schulen (Berufsschulzentrum, Fachoberschule, Berufliches Gymnasium, Gymnasiale Oberstufe)
Erneut erhält die IGS für die Jahre 2014-2017 das Gütesiegel OloV für hervorragende Berufs- und Studienorientierung. Als Fazit schreibt die Jury in ihrem Bericht: „Die IGS Kelsterbach hat ein außerordentlich stimmiges BSO-Konzept für die Schülerinnen und Schüler entwickelt (…). Es ist ungewöhnlich und zukunftsweisend, dass der Schulträger eine Job-Coach-Stelle geschaffen hat, die zusammen mit der Schulsozialarbeit die Basis für eine aktive und intensive BO ist. (…) Das Konzept der BSO ist unter den gegebenen organisatorischen, pädagogischen und zeitlichen Bedingungen einer Schule kaum besser zu machen.“
Das Modell der IGS bezieht auch die gymnasiale Oberstufe in Rüsselsheim und die Werner-Heisenberg-Schule in Rüsselsheim mit ein. Die Kooperationen wurden vertieft und weiter ausgebaut: Regelmäßig werden Hospitationen durchgeführt, bei denen die SchülerInnen des Abschlussjahrgangs sich über die Arbeitsweisen an der Oberstufe in Vorbereitung auf das Abitur informieren können. Ebenso nehmen Schülerinnen und Schüler der Fachoberschule und aus den Abgangsklassen der IGS jahrgangsübergreifend an Bewerbertrainings und Betriebsbesichtigungen von kooperierenden Unternehmen teil.
Die IGS kann auf viele Erfolge blicken, steht aber auch vor großen Herausforderungen. Die positiven Rückmeldungen von Unternehmen, Bildungsinstituten, Kammern, Verbänden und der Arbeitsagentur zeigen, dass die Schule auf dem richtigen Weg ist.
Weitere Informationen zur OloV-Rezertifizierung befinden sich hier.
Zu Beginn des Schuljahres 2013-2014 wurde an der IGS die Zukunftswerkstatt in Zusammenarbeit mit der IHK Darmstadt eröffnet. Damit wird Jugendlichen in der Phase der Berufsorientierung ein weiterer entscheidender Baustein für die Entscheidung im Hinblick auf die berufliche Orientierung geboten und die und die Vernetzung von Schule und Berufswelt wird um eine weitere Verbindung bereichert.
Die Schüler profitieren von diesem Angebot, und auch für beteiligte Firmen gibt es wichtige Vorteile: Mit der Zukunftswerkstatt kann dem Fachkräftemangel wirksam vorgebeugt werden.
Für die Berufsberatung steht Frau Linkenbach-Renz von der Bundesagentur für Arbeit gerne zur Verfügung.
Über 150 Ausbildungsberufe bietet das Handwerk an. Bau, Holz, Metall/Elektro, Bekleidung, Nahrung, Gesundheit, Glas und Papier – bei so vielen Branchen ist garantiert der passende Beruf dabei. Eine Ausbildung im Handwerk ist der erste Schritt zum beruflichen Erfolg.
Im Handwerk lernen Jugendliche die Arbeit im Team kennen. Kommunikation, Kreativität, Präzision und Genauigkeit sind gefragt. Und danach? Mit Fleiß und Engagement geht es die Karriereleiter hinauf bis zur Meisterprüfung. Ziel: der eigene Betrieb.
Die IGS Kelsterbach bedankt sich bei allen Förderern und Partnern für ihre Mitarbeit und Unterstützung in den angeführten Projekten: