Wiedersehen in den Osterferien

65 Schüler pauken beim IGS Lerncamp Mathe, Deutsch und Englisch

Endlich Ferien, endlich mal raus aus der Schule! So war das Stimmungsbild der Schülerinnen und Schüler noch vor Corona.

Endlich Ferien, endlich mal rein in die Schule! So ist das Stimmungsbild der Kinder und Jugendlichen aktuell, in der seit über einem Jahr währenden Pandemie.

Die Integrierte Ganztagsschule Kelsterbach (IGS) Kelsterbach hatte für ihre Schützlinge in der ersten Woche der Osterferien ein Lerncamp für die Kernfächer Mathematik, Deutsch und Englisch angeboten.

So konnten die Schüler in den Klassenräumen den Lernstoff noch einmal durchgehen, um sich dort, wo es noch ein wenig haperte, zu verbessern.

Froh, Freunde mal wieder zusehen
"Ich finde das Angebot gut", sagt Furkan aus der siebten Jahrgangsstufe. "Ich bin froh, mal wieder hier zu sein, ich bin schon lange nicht mehr in der Schule gewesen", erzählt der Junge. Für die siebte und achte Jahrgansstufe ist der Präsenzunterricht seit einige Monate ausgesetzt.

Furan freut sich auch, seine Freunde einmal wieder zu sehen. Und er räumt ehrlich ein: "Zuhause macht man nicht so viel wie in der Schule." Bei dem Lerncamp beschäftigt er sich mit jedem der drei Hauptfächer. Er sei leicht in den Stoff reingekommen, stellt er fest.
Dass er jetzt zumindest auf eine Woche Osterfreien verzichten muss, macht ihm nichts aus. Auch wenn er um sieben Uhr in der Frühe aus den Federn kommen muss. Dann schlafe er eben in der kommenden Woche länger., sagt er schmunzelnd.

Dieses Mal heißt das Ostercamp, das die Schule bereits seit einigen Jahren mit Unterstützung des Hessischen Kultusministeriums und des Staatlichen Schulamtes anbietet, also Lerncamp.

Die Inhalte unterscheiden sich gleichwohl nicht. Der Unterschied basiere eher auf einem formalen Hintergrund, so Gerald Krause, Stufenleiter für die Jahrgangsstufen 8-10. Denn wenn in den vergangenen Jahren eher externe Kräfte wie etwa Studenten die Schüler betreut hatten, machten das jetzt die Lehrer.

Weil das Camp kurzfristig angesetzt worden war, sei der Einsatz externer Kräfte nicht zu organisieren gewesen. 65 Schüler hatten sich gemeldet, die von sieben Lehrern betreut wurde. Leider, sagt Krause, kam die Mehrheit - nämlich 35 Schüler- aus der neunten und zehnten Jahrgangsstufe, die ohnehin im Präsenzunterrichtgewesen waren.

Die übrigen Teilnehmer waren Schüler aus der siebten und achten Klasse. Die Fünft- und Sechstklässler seien nicht berücksichtigt worden, weil sie sich zumindest im Wechselunterricht befanden.

In den vergangenen Jahren seien eher Schüler mit schlechten Leistungen angesprochen worden. Nun hingegen wurden alle Schüler der oberen Jahrgänge gefragt. Dabei habe zumindest bei den Siebt- und Achtklässlern der soziale Aspekt im Fokus gestanden. Die Schüler sollen sich an die Schule gewöhnen, sie sollen merken, dass sie noch Schüler sind., sagt Krause. Für das Lernen sei das Camp dagegen nur ein Tropfen auf den heißen Stein gewesen. Bei einigen Schülern der siebten und achten Jahrgangsstufe seien aufgrund der Corona Pandemie und der Isolation durchaus psychische Probleme aufgetreten, sie seien Zuhause abgetaucht. Bei den neunten und zehnten Jahrgängen - die als Abschlussklassen keinen Distanzunterricht haben- sei dagegen der soziale Aspekt wegen des Präsenzunterrichts in den Hintergrund gerückt.

Sie hätten das Ziel, eine gute Abschlussarbeit zu schreiben. Denn inzwischen kristallisiere sich heraus, dass es aufgrund der Pandemie schwierig werde, einen guten Ausbildungsplatz zu erhalten. Die Schüler hätten deshalb während es Camps auch Prüfungssituationen simuliert.

Schüler machen Schnelltests
Am Dienstag und Donnerstag vergangener Woche seien während des Lerncamps übrigens das erste Mal Schnelltests vorgenommen worden, informiert Krause.

In der Woche zuvor habe die Schulverwaltung die Nachricht erhalten, dass Schüler sich freiwillig testen lassen können. Alle Tests der Schüler seien negativ ausgefallen freute sich Krause.

Es seien Testläufe gewesen, schließlich sollen nach den Ferien, wenn der Unterricht weiterhin möglich ist, die Schüler zweimal pro Woche getestet werden. Er hoffe, dass nach den Osterferien auch die Schüler der siebten und achten Jahrgangsstufe wieder zum Präsenzunterricht gehen dürfen. Danach sieht es allerdings nicht aus.

Erschienen am 15.04.2021 im Freitagsanzeiger
Autor: Rüdiger Koslowski

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