Gemeinsam lernt es sich besser

Gemeinsam lernt es sich besser
Schwierige Matheaufgaben lösten (von links) Vanessa Buß, Sophia Karageoriou, Franziska Ortmann und Isabell van Loon gemeinsam bei der Lernnacht in der Bibliothek. (Foto: Kriewitz)
Gemeinsam lernt es sich besser
Ihre Nasen tief in den Schulbüchern vergraben hatten Luan Sousa-Kleinmann (links) und Rami Ramadani. (Foto: Kriewitz)

15 Schülerinnen und Schüler büffeln in der Bibliothek für ihre Abschlussprüfungen

„Zusammen lernen macht einfach mehr Spaß als alleine zu Hause“, fand Luan Sousa-Kleinmann. Zusammen mit einem Freund bereitete sich der 14-Jährige auf seine bevorstehende Abschlussprüfung vor.

Den perfekten Rahmen dafür bot die „Lange Nacht des Lernens“, zu der die Stadt- und Schulbibliothek erstmals alle Schulabgänger der Integrierten Ganztagsschule (IGS) eingeladen hatte.

Das Bibliotheksteam um Meike Betzold hatten für eine optimale Lernatmosphäre gesorgt: Unter anderem standen stapelweise Literatur und Tische für Lerngruppen zur Verfügung. Außerdem war für Getränke und Knabbereien gesorgt. „Nachmittags ist viel zu viel Trubel, um in der Bibliothek zu lernen“, sagte Betzold. „Mit der langen Nacht des Lernens wollten wir eine ruhige Atmosphäre schaffen.“

In den Klassen hatte man Werbung für das Angebot gemacht und nachgefragt, wo Nachholbedarf besteht. „Alle wollten etwas für Mathe lernen“, so Betzold, die dementsprechend viel Übungsmaterial für das Fach zur Verfügung gestellt hatte.

Etwa 15 Schülerinnen und Schüler nutzten das Angebot der Bibliothek zum Pauken. So auch Franziska Ortmann, die sich mit ihren Freundinnen zum Lernen für ihre Realschulabschlussprüfungen getroffen hatte. Auch bei der 16-jährigen bestand vor allem in Mathematik Nachholbedarf.

„Ich finde es gut, dass man hier die Möglichkeit bekommt, mal in einer großen Gruppe zu lernen. So können wir uns alle an einen Tisch zusammensetzten und uns austauschen“, meinte die Schülerin. „Wenn man die Aufgaben zusammen durchgeht, entdeckt man oft die Fehler und es wird einiges klarer.“

Vom gegenseitigen Helfen profitierte auch eine Gruppe Jungen, die immer wieder Unterstützung bei der Mädchengruppe anforderten. „Die Mädels können es einfach besser“, meinte Tim Wehe, der eine Gleichung nicht lösen konnte.

Währenddessen knobelten Luan Sousa-Kleinmann und Rami Ramadani über einer Textaufgabe für die Hauptschulabschlussprüfung. „Wir haben in den Ferien schon gelernt. Das ist aber das erste Mal, dass wir es zusammentun“, so Sousa-Kleinmann. Die beiden fühlten sich schon gut auf die Prüfung vorbereitet.

„Es ist irgendwie ein komisches Gefühl“, sagte Ramadani. „Aber unsere Klassenlehrerin hat uns schon ein wenig die Angst genommen, indem wir unter Prüfungsbedingungen schon mal einen Test geschrieben haben. So wissen wir, wie alles abläuft.“

Da es sich bekanntlich mit leerem Magen schlecht lernt, gab es eine deftige Stärkung in Form einer großen Pizzalieferung. Darüber hinaus bot die pädagogische Bibliotheksmitarbeiterin Annika Schmitt in den Lernpausen Entspannungsübungen an. Neben dem Ausmalen von Mandalas leitete sie eine Meditationsübung. „Um vom Lernstress runterzukommen, ist das super“, betonte Schmitt.

Dazu machten es sich die Schülerinnen und Schüler auf Kissen und Stühlen bequem und schlossen für zehn Minuten die Augen. Dabei gab Schmitt Anweisungen, sich zum Beispiel nur auf die Atmung zu konzentrieren. „So etwas können die Schüler dann ganz leicht zuhause nachmachen, um sich zu entspannen“, so Schmitt.

Für viele war die Lernnacht auch eine Art Generalprobe für die eigentlichen Prüfungen. Die finden in der Woche vom 23. bis 27. April statt.

Erschienen am 12.04.2018 im Freitagsaneziger
Autor: mki, Fotos: Kriewitz

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